Linke will nicht mehr zum “Israelboykott” aufgerufen haben

admin am 17. March 2011 um 18:19

Sönke Hundt nennt sich „Redakteur bei http://www.dielinke-bremen.de“. Und als solcher schrieb er auf der Seite der Linkspartei nach dem mittlerweile viel diskutierten „Kauft nicht bei Juden“-Happening dieses:

„Heute, am 11. März war es dann endlich soweit. Um 16 Uhr vor dem Rewe-Markt in der Wachmannstraße in Schwachhausen postierten sich die AktivistInnen vom Bremer Friedensforum (Arbeitsgruppe Nahost), dem Arbeitskreis Süd-Nord Bremen und der Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg mit ihren umgehängten Sandwich-Plakaten, verteilten Informationsmaterial und versuchten, mit den Passanten ins Gespräch zu kommen.“ …

Hier und hier finden sich noch Zitate.

Schon Tage vorher fanden sich diverse „Leserbriefe“ und Texte auf der Seite, die sich wohlwollend mit der Aktion beschäftigten. Auch der Organisator des „Boykotts“, Arn Strohmeyer, bekam auf der Seite der Linkspartei Raum, sich über die „taz“ zu mokieren, die ein Interview mit dem Bremer Grünen und DIG-Chef Hermann Kuhn brachte, der auf die Parallele zu den SA-Aktionen hinwies.

Mittlerweile ist der Parteiführung der Linken in Bremen das Thema offenbar peinlich. Auf der Startseite heißt es jetzt „in eigener Sache“:

„In diesem Zusammenhang legt die Redaktion allerdings Wert auf die Feststellung, dass weder wir noch der Landesverband der LINKEN sich bislang in dieser Debatte offiziell positioniert haben. An der Aktion von Teilen des Bremer Friedensforums ‚Kaufen Sie keine Früchte aus Israel und den besetzten Gebieten‘ hat sich DIE LINKE weder beteiligt noch wird sie sich in Zukunft an solchen ‚Boykottaktionen‘ beteiligen.“

Und:

„DIE LINKE in Bremen hat zu der Aktion ‚Kaufen Sie keine Früchte aus Israel und den besetzten Gebieten‘ nicht aufgerufen und sie nicht unterstützt.“

Das ist natürlich blanker Unsinn, wenn man in einer Nachbetrachtung der Aktion „heute … war es dann endlich soweit“, schreibt.

Und deswegen hat man den Text jetzt verändert. Nun heißt es:

„Heute, am 11. März, um 16 Uhr vor dem Rewe-Markt in der Wachmannstraße in Schwachhausen postierten sich die AktivistInnen vom Bremer Friedensforum (Arbeitsgruppe Nahost), dem Arbeitskreis Süd-Nord Bremen und der Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg mit ihren umgehängten Sandwich-Plakaten, verteilten Informationsmaterial und versuchten, mit den Passanten ins Gespräch zu kommen.“

Und auch die Bilder, in deren Unterschriften die „starke Bildsprache“ der Pappschilder gelobt wurde, sind verschwunden.

Julius H. Schoeps zum “Israelboykott” der Bremer Linken

admin am 14. March 2011 um 11:43

Die Bremer Linke und das “Bremer Friedensforum” stellen sich dieser Tage vor Supermärkte und rufen zum Boykott israelischer Produkte auf. Ich habe mich darüber mit Julius H. Schoeps unterhalten. Der Historiker ist Direktor des Moses Mendelssohn Zentrum der Uni Potsdam. Das Gespräch erschien am Sonnabend, 12. März 2011 im Weser-Kurier.

Interview mit Hamed Abdel-Samad

admin am 7. February 2011 um 16:05

Dass Hamed Abdel-Samad ein sehr kluger und angenehmer Mensch ist, wissen die meisten seit seinem Auftritt in Volker Panzers Nachtstudio (neulich war die Sendung noch auf Youtube zu finden) und natürlich seit er mit Henryk Broder auf “Deutschlandsafari” war. Abdel-Samad ist für uns hier in Deutschland so etwas wie das Gesicht der ägyptischen Revolution geworden, deren Ausgang nach wie vor offen ist. Ich habe ihn vergangene Woche interviewt, das Gespräch ist im heutigen FOCUS auf zwei Seiten erschienen.

Was läuft falsch im deutschen Fernsehen?

admin am 28. January 2011 um 10:26

Diese Frage war Gegenstand eines Gesprächs, das ich mit Jochen Greve geführt habe. Greve gehört dem Vorstand der neuen Deutschen Akademie für Fernsehen an und verdient sein Geld mit dem Verfassen von Drehbüchern. Diverse Tatort-Episoden entstanden im Kopf des Müncheners. Das Interview erschien in der “Franfurter Rundschau“, der “Berliner Zeitung” und im “Weser-Kurier”. Es war übrigens ein Telefoninterview.

Grüße aus dem Lager

admin am 5. January 2011 um 01:15

Wenn das so weitergeht, können wir eine ganze Reihe draus machen. Nicht nur die “Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas” verschickt besinnliche Grüße zu den Feiertagen. Auch in der Gedenkstätte Lager Sandbostel hat ein Fotograf Gespür für die Idylle des Grauens bewiesen. Schauen Sie hier:

Und zu Ostern bunte Eier auf die Stelen

admin am 29. December 2010 um 16:14

Stellen Sie sich vor, Sie bekämen vor Weihnachten Post von der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Neben einem glücklichen Jahr 2011 wünscht man Ihnen auf dem Kärtchen auch ein frohes Fest. Illustriert wäre die Sendung mit einem Bild des „Arbeit macht frei“-Schriftzugs, an dem ein Eiszapfen hängt, von dem sich ein Tropfen löst und gen Erdboden fällt. Kaum zu glauben. Und hat es wohl auch nie gegeben. Aber schauen Sie hier:

Und jetzt erinnern wir uns an Gerhard Schröder und Eberhard Jäckel.  Der Altkanzler wünschte sich einst ein Holocaust-Mahnmal, „wo man gerne hingeht“. Und der Historiker brachte es fertig, zu sagen: „Es gibt Länder in Europa, die uns um dieses Denkmal beneiden.“ Ja, es ist so schön, dieses Mahnmal, dass man es sogar mit Schneemütze und als Kitschmotiv mit den besten Grüßen zu den Festtagen verschicken kann. Die Osterkarte ist bestimmt schon in der Mache. Wir freuen uns drauf.

Verdi will nun aber auch mal über Israel reden

admin am 19. November 2010 um 10:32

Machen wir doch mal gerade einen Blitzcheck bei “Google News”. Der Begriff “Israel” liefert rund 29.100 Treffer. “Kongo” 900, “Darfur” 2570. Was soll das?

Schauen Sie hier: Die “Deutsche Journalisten Union” (Verdi) lädt zu einer Veranstaltung mit dem notorischen Moshe Zuckermann ein. Und in der Einladung heißt es:

“Warum wagen wir es kaum noch, die Konflikte im Nahen Osten zu thematisieren? Warum reden wir nicht Klartext, wenn es um Israel und Palästina geht? Warum beugen wir uns dem Druck von Meinungsmachern, die uns von der Auseinandersetzung mit israelischer Regierungspolitik abhalten wollen? Wir wissen um den Vorwurf, der als Konsequenz aufrechten Verhaltens droht: “Antisemit!”

Sterne für Dosensuppen

admin am 29. October 2010 um 14:24

Den ganzen Spätsommer lang habe ich mir Kochshows angesehen – im Fernsehen, via Mediathek oder auf Youtube. Kurz bevor der kulinarische Wahnsinn bei mir endgültig sesshaft werden konnte, schrieb ich dann ein Stück, das auf mehreren Seiten neulich im Focus erschien. Der Stern brachte eine ganz ähnliche Geschichte vergangene Woche und auch ZAPP befasste sich Mittwoch mit den Widersprüchlichkeiten der TV-Köche.

Bremer Friedensfreunde auf Achse?

admin am 29. October 2010 um 14:11

Ich lese jedenfalls gerade, dass der Stalker von Angela Merkel ihr seinen Friedensplan für den Nahen Osten zeigen wollte. Da liegt die Vermutung doch nicht ganz fern, dass das jemand von unseren Freunden des Friedens aus der Villa Ichon ist. Oder? Hat jemand Hinweise?

Bremer Hörkino: Der Bock und der Gärtner

admin am 29. October 2010 um 14:05

Das hier ist eine ärgerliche Geschichte. Ruth Fruchtman ist als Mitglied der “Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost” Angehörige eines Vereins, der die Dämonisierung der israelischen Politik exzessiv betreibt. Dass Fruchtman hier in  Bremen im “Hörkino” zu Gast sein wird, ist ein kleines Ärgernis. Dass der “Rundfunk Berlin-Brandenburg” ein Stück der Aktivistin Fruchtman ins Programm nimmt und sie damit zur Journalistin macht, ist ein großes Ärgernis.