Kuscheln mit Stephan J. Kramer

Dieses Interview führte ich für den FOCUS vor nicht allzu langer Zeit mit dem Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan J. Kramer. Darin fragte ich ihn auch nach dem Text von Iris Hefets von der “Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden”, der zuvor in der “taz” erschien: „Bevor ein junger Israeli zur Armee geht, muss er mindestens einmal Suff, Sex und eine Auschwitzreise erlebt haben”, schrieb Hefets und beklagte einen “Schoah-Kult”.

Kramer dazu im Gespräch mit mir: “Die vermeintlich guten alten Zeiten, in denen man als jüdischer Vertreter in Debatten vor Angriffen per Definition geschützt war, sind vorbei. Das gilt auch für Attacken, deren Urheber offensichtlich keine Kinderstube genossen haben. Aber da bin ich froh drüber. Diese Kuscheldiskussionen vergangener Tage haben niemandem genützt. Mir ist es lieber, dass mir jemand ins Gesicht sagt, ‘Du bist ein dreckiger Jude’, als dass er es hintenrum macht. Denn dann kann man sich auch zur Wehr setzen.”

Mit der “taz” und Hefets hat sich Kramer nun komischerweise zum Kuscheln getroffen. Verstehe den Mann, wer will. . .

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